Mittlerweile wurde es schon dunkel hier draußen im Wald und ja - so etwas wie Sorge begann sich auf Klaus' Gesicht widerzuspiegeln. Die Bäume warfen lange Schatten im Mondlich, die Luft war frisch und kalt. Wo war sie hin? Er hob die Flasche Whiskey, an der er gerade trank und zerschmiss sie am Baum.
°REBEKAH!°, grollte er innerlich und zertrat die Scherben. Wo konnte sie bloß sein? Sie kannte sein Geheimnis, das nie jemand erfahren sollte. Letzte Nacht musste sie ihm nachgeschlichen sein, als er sich auf den Weg in den Wald gemacht hatte. Zu den Ruinen. Dort, wo sich nie jemand hin verirrte. Seine Blutreserven, seine Karten und Pläne und zuletzt sein wölfisches Opfer - all das hatte seine Schwester gesehen. Und sie hatte 2 und 2 zusammengezählt. War damit wahrscheinlich sofort zu Elijah gerannt, der sowieso alle seine Pläne durchkreuzen wollte.
Klaus entschied sich dazu, zuerst in Mystic Falls nachzusehen. Sie würde ihn dort am Wenigsten erwarten.
Durch die Fenster des 'Mystic Grill' sah er sie an der Bar sitzen, das lange blonde Haar in einem eleganten Knoten geschwungen und leicht an einem Cocktail nippen.
°Diese kleine Schlange°, dachte Klaus sich rasend vor Wut, als er Elijah neben ihr auftauchen sah und sich die beiden mit einem Kuss auf die Wange begrüßten. Blind vor Zorn trat Klaus die Türe des Grills ein, seine Fangzähne waren nun deutlich zu sehen und er rief:
"Was für eine Freude euch beide hier zu treffen! Wir sollten das feiern!"
Kurzerhand schnappte er sich den feten Wirt, zog ihn über die Theke und versenkte seine Fangzähne in seinem fleischigen Hals.
"Hier, kostet! Geschwister sollten teilen. ALLES!",
zischte Klaus gefährlich und trennte mit seinem Ellenbogen den Kopf vom Wirt sauber ab. Am roten Haar packend, schleifte er den Kopf mit sich, eine dicke Blutspur hinter sich herziehend. Die wenigen Menschen im Mystic Grill schrien und kauerten sich unter den Tischen zusammen.
Den blutigen Kopf klatschte er vor Elijah auf den Tisch. Plötzlich packte er Rebekahs Haar, schleifte sie mit sich und schmiss sie mit voller Wucht durch das Fenster. In Sekundenschnelle war er draußen, trat sie in die Magengegend und packte sich dann Elijah, der ihnen gefolgt war. Klaus' Hände umschlossen Elijahs Kehle und er drückte ihn gegen die Wand.
"Willst du auch ein Messer im Rücken stecken haben, BRUDER?
Das kann ich gerne arrangieren. Dann spürst du, wie es sich anfühlt vom eigenen Fleisch und Blut verraten zu werden.
Das werdet ihr beide noch bitter bezahlen!"